The police in Düsseldorf consider banning missionary activity in the area.
Staatspolizei, Letter, January 31, 1936, R 58/5686, Bd. 14, NS-Archiv des MfS/ZB I 1123, Bundesarchiv, Berlin, Germany
Schnellbrief an das Geheime Staatspolizeiamt in Berlin
Betrifft: Sekte „Kirche Jesu Christi der Heiligen der letzten Tage“
Ohne Erlaß
In verschiedenen Städten meines Amtsbereichs bestehen Gemeinden der Sekte „Kirche Jesu Christi der Heiligen der letzten Tage“, (Mormonen), die bisher zu besonderen behördlichen Maßnahmen in keiner Weise Veranlassung gegeben haben. Seitens der in Wuppertal bestehenden Gemeinden ist nun beabsichtigt, auch in anderen Teilen des Bergischen Landes, z.B. in Remscheid, gleiche Gemeinden zu bilden. Zu diesem Zwecke befinden sich augenblicklich mehrere amerikanische Staatsangehörige, die Mitglieder dieser Sekte sind, in Remscheid. Sie haben eine sechsmonatige Aufenthaltserlaubnis nachgesucht, und, soweit mir bekannt, diese auch von der Polizeibehörde erhalten. Aufgabe dieser amerikanischen Sektenmitglieder soll es sein, in Vorträgen für die neu zu bildenden Gemeinden zu werben.
Gegen die beabsichtigte Neubildung von Gemeinden bestehen für meinen Amtsbereich, insbesondere für das konfessionell zerrissene Bergische Land, erhebliche Bedenken, da gerade hier die religiösen und weltanschaulichen Auseinandersetzungen mit äußerster Heftigkeit geführt werden und staatlicherseits kein Interesse daran vorliegen kann, daß Sekten weitere Ausdehnungsmöglichkeiten bekommen. Ich bitte daher um Weisung, ob im Hinblick darauf, daß im vorliegenden Falle die Werbung durch ausländische Staatsangehörige betrieben werden soll, besondere Bedenken dagegen bestehen, wenn ich die vorgesehene Werbetätigkeit zur Bildung neuer Gemeinden der Sekte „Kirche Jesu Christi der Heiligen der letzten Tage“ unterbinde.
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Express letter for the Secret State Police in Berlin
Concerning: The sect “Church of Jesus Christ of Latter-day Saints”
No decree
In various cities within my jurisdiction, there are congregations of the sect “Church of Jesus Christ of Latter-day Saints” (Mormons), which have so far not given any reason for particular official measures. The congregations based in Wuppertal now intend to establish similar congregations in other parts of the Bergisches Land region, such as in Remscheid. For this purpose, several American nationals who are members of this sect are currently in Remscheid. They have applied for a six-month residence permit, and, as far as I am aware, they have also received it from the police authority. The task of these American sect members is supposed to be to promote the formation of new congregations through lectures.
There are considerable concerns regarding the intended formation of new congregations in my area of responsibility, particularly for the religiously divided Bergisches Land, as religious and ideological conflicts are carried out here with extreme intensity, and the state cannot have any interest in allowing sects further opportunities for expansion. The state has no interest in allowing further opportunities for the expansion of sects. Therefore, I request instructions on whether, in view of the fact that the promotion is to be carried out by foreign nationals, there are specific objections to prohibiting the intended activities aimed at forming new congregations of the sect “Church of Jesus Christ of Latter-day Saints.”