Report on the Mormons for Alfred Rosenberg, head of Nazi surveillance organization.
Report, May 5, 1938, R 58/5686, Bd. 14, NS-Archiv des MfS/ZB I 1123, Bundesarchiv, Berlin, Germany
An den Beauftragten des Führers für die gesamte geistige und weltanschauliche Erziehung der NSDAP.
Herrn Reichsleiter Rosenberg
Betreff: Sekte der "Mormonen".
Vorgang: Dort. Schreiben III/3/St. 1444 vom 5.5.38.
Anlage: 1 Bericht.
Sehr geehrter Herr Reichsleiter,
Anliegend überreiche ich Ihnen zur persönlichen Unterrichtung einen ausführlichen Bericht über die Sekte der „Mormonen“. Der Bericht zeigt eindeutig die internationale Einstellung dieser jüdisch-christlichen Sekte, deren Lehre in krassem Gegensatz zur nationalsozialistischen Weltanschauung steht. Die Behauptungen seitens der Leitung der deutschen Gemeinden, die Sekte vertrete im Auslande, insbesondere in Amerika, die Interessen des deutschen Volkes, entsprechen nicht den Tatsachen. Es ist bekannt, dass gerade von seiten der amerikanischen Leitung dieser Sekte gegen das nationalsozialistische Deutschland gehetzt wird.
Von den amerikanischen Missionaren im Reich—es sind derer im Reich z.Zt. etwa 160—wird ferner eine Werbetätigkeit durchgeführt, die schon wiederholt große Unruhe und Empörung unter der Bevölkerung hervorgerufen hat. Es mussten bereits mehrere amerikanische Missionare von den zuständigen Ortspolizeibehörden ausgewiesen werden. Die verstärkte Werbetätigkeit dieser Sekte sowie die ständig wachsende und in keinem Verhältnis zu der geringen Mitgliederzahl stehende Zahl der amerikanischen Missionare macht eine eingehende Beobachtung dieser Sekte erforderlich.
Bericht über die Sekte der „Mormonen"
(Kirche Jesu Christi der Heiligen der letzten Tage)
I. Begriffsbestimmung
Die amerikanische Sekte Kirche Jesu Christi der Heiligen der letzten Tage ist in Deutschland allgemein unter dem Namen „Mormonen“ bekannt. Die Bezeichnung „Heilige der letzten Tage“ beruht auf der Ansicht, dass unsere Zeit die letzten Tage der Welt seien, und dass nur diejenigen Menschen einmal erlöst, d.h. „Heilige“ würden, die Anhänger dieser Glaubensgemeinschaft seien. Die Bezeichnung „Mormonen“ war ursprünglich ein von gegnerischer Seite angewandter Spottname. Er wurde jedoch später auch von den Anhängern der Sekte übernommen und ist heute der allgemein übliche Name.
II. Geschichte
Die Sekte wurde 1830 in Fayette im Staate New York von Joseph Smith, dem Sohn eines deutschblütigen Farmers, gegründet. Smith, der am 23.12.1805 in Sharon (Staat Vermont) geboren wurde, war von Haus aus erblich belastet und in einer religiös erregten und verwirrten Zeit aufgewachsen. Weder die Lehre der Presbyterianer noch die der Baptisten oder Methodisten konnten ihn befriedigen. Er fühlte sich zu Höherem berufen. Er behauptete, ihm seien neben Petrus, Jacobus und Johannes der Engel Moroni (der Engel der „Offenbarungen“) erschienen. Dieser habe ihm seine göttliche Berufung zur Wiederherstellung der „Kirche Jesu Christi in diesen letzten Tagen“ mitgeteilt und ihm das Vorhandensein von goldenen Tafeln offenbart, die einen Bericht von den früheren Einwohnern Amerikas und ihr Ursprungsland geben. Die Übersetzung dieser Tafeln hat er niedergelegt in dem Buch Mormon. Dieses Buch enthält ein Gemisch von fantastischen Religionsideen und unglaublicher Geschichtsdarstellung. Es umfasst etwa 600 Seiten.
Infolge des wenig guten Rufes und Verhaltens ihres Gründers war das Schicksal der Sekte in den Jahren 1830 bis 1850 sehr schwankend. 1831 zog Smith zum Staate Ohio, wo er bald über 1000 Mitglieder gewinnen konnte. Ein Wachstum, das sich allein aus der religiösen Zerrissenheit der damaligen Zeit und ihrer Menschen erklären lässt.
Smith und seine Genossen wurden dann ständig verfolgt wegen Bankschwindels, Diebstahls, Meineids, Brandstiftung, Mordes und Hochverrats. Im Staate Illinois konnte er sich längere Zeit aufhalten und gründete am Ostufer des Mississippi die Stadt Nauvoo. Hier wurde er nach kurzer Zeit wegen verschiedener Vergehen—darunter auch Vielweiberei—wiederum gefangen gesetzt und 1844 von einem wütenden Volkshaufen erschlagen.
Sein Nachfolger wurde sein Freund, der ehemalige Tischler und Glaser Brigham Young, der die Gläubigen nach vielen Jahrfahrten in das Tal des großen Salzsees führte. Hier entstand im Staate Utah die erste Mormonenstadt, die sog. Salt Lake City—das „Jerusalem“ der Heiligen der letzten Tage. Hier finden sich die Heiligtümer der Sekte, der große Mormonentempel, das in Schildkrötenform erbaute Tabernakel und die ganz aus weißem Granit ausgeführte Versammlungshalle.
Im Tempel wird nach dem Glauben der „Heiligen“ der wiederkehrende Christus einst seinen Thron aufschlagen und Gericht über die „Heiden“ halten. Der Mormonenstaat Utah mit der Hauptstadt Salt Lake City wurde 1896 von der amerikanischen Regierung anerkannt, nachdem 1895 durch Gesetz die Vielehe in der Union für immer verboten worden war.
III. Organisation
Auch hier findet sich eine starke Anlehnung an die Formen der jüdisch-alttestamentarischen Hierarchie. So heißt es im Glaubensartikel 1:6: “Wir glauben an die gleiche Organisation, die in der ursprünglichen Kirche bestand, nämlich Apostel, Propheten, Hirten, Lehrer und Evangelisten.”
Wenn auch die einzelnen Bezeichnungen in der Organisation nicht streng beibehalten sind, so ist doch im Wesentlichen der vorbezeichnete Aufbau durchgeführt.
Die höchste Stelle der Sekte ist das Apostelamt oder die erste Präsidentschaft. Dieses Amt besteht aus 3 Aposteln, von denen einer übergeordnet als Präsident (Prophet) die höchste kirchliche Autorität darstellt. Der ersten Präsidentschaft unmittelbar nachgeordnet sind die 12 Apostel. Sie sind mit derselben Vollmacht und Kraft ausgerüstet wie die Apostel „von alters her“, d.h. Rein-erhaltung und Verkündung der Lehre. Es folgt dann das Amt der Siebziger. Die Siebziger sind unter Leitung der 12 Apostel als Missionare in der ganzen Welt tätig. Bezeichnend für ihren Missionseifer ist, dass sie als Missionare zwei Jahre lang auf eigene Kosten unterwegs sind. Darauf folgen die Patriarchen. Sie haben in den einzelnen Gemeinden ein prophetisches, segnendes Amt inne. Die Leitung in den einzelnen Gemeinden steht den „Hohen Priestern“ zu, denen die „Ältesten“ beigegeben sind. Alle vorgenannten Ämter gehören der „Melchisedek-Priesterschaft“ an. Nach ihr kommen die „Priester nach der Ordnung Aarons“. Ihre Aufgabe ist es, zu taufen, das Abendmahl zu geben, zu predigen, zu lehren, zu ermahnen und Hausbesuche zu machen. Ihnen sind Lehrer und Diakone beigegeben.
Zur Seite stehen ihnen die Hilfsorganisationen:
a) Der Frauenhilfsverein für Nächstenliebe und Hilfeleistung für die Bedürftigen, Kranken und Betrübten.
b) Die Sonntagsschule.
c) Die Fortbildungsvereine für junge Männer und Jungfrauen.
d) Die Primarvereinigungen mit geselligen und erzieherischen Bestrebungen.
e) Die Religionsklassen.
Der zusammenfassend als streng theokratisch zu bezeichnende Priesterapparat mag zwar etwas schwerfällig sein, er bildet jedoch ein festes Gefüge und gestattet über jedes Mitglied eine genaue Aufsicht.
Der Gottesdienst ist auf einen einfachen und volkstümlichen Ton abgestimmt, der deshalb eine gewisse Anziehungskraft nicht verfehlt. Er besteht aus Predigt, freiem Gebet und Gesang. Dazwischen gibt einer der Männer am Vorstandstisch Zeugnis von der Wahrheit ihrer Lehrer und der Gottgesandtschaft des Propheten Smith. Die an den Gottesdienst sich anschließende Sonntagsschule wird durch Musik und sonstige Vorführungen belebt.
IV. Lehre
Die Mormonen vertreten besonders fanatisch die Ansicht, dass sie „die einzig wahre und lebendige Kirche auf der ganzen Erde“ seien. Sämtliche christlichen Kirchen und Religionsgemeinschaften aller Länder der Erde haben kein Recht zu predigen, da sie falsche Lehren verkünden. Das Heil ruht allein in der Kirche Jesu Christi der Heiligan der letzten Tage. Quelle der Lehre der Mormonen sind:
1) Die „richtig übersetzte Bibel“
2) Das Buch Mormon
3) Das Buch „Lehre und Bündnisse“
4) Die dreizehn Glaubensartikel
5) Die fortlaufend den Präsidenten erteilten „Offenbarungen“.
1) Die richtig übersetzte Bibel
Der Begriff der „richtig übersetzten Bibel“ ist dem Glaubensartikel 8 entnommen. Eine richtige Übersetzung konnte und kann nach Ansicht der Sekte nur von ihrem Begründer Smith oder den Aposteln gegeben werden. Das hat zu einer eigenartigen Bibelauslegung geführt, wie folgende Sätze beweisen:
„Es gibt viele Götter (mit menschlichen Leidenschaften und Bedürfnissen), deren höchster Gott auf dem Zentral-planeten Kolob wohnt. Der Gott unseres Planeten ist Adam“.
„Alle Götter leben in Vielehe: Gott mit Eva und Maria; Christus mit Maria und Martha (Joh. 11,5), der Braut von Kana (Joh. 2)".
„Diese ‚Götter‘ erzeugten ständig neue Geister. Um diesen eine Behausung zu geben, hätten die Menschen geradezu die religiöse Pflicht zur Vielweiberei (Joh. 8,39 ff., Hebr. 6,11–14)“.
„Die Heiligen werden nach ihren Tode zu Göttern. (Hiob. 38,4; P8. 82,6)“.
„Nach seiner Wiederkehr wird Christus die 12 jüdisch-alttestamentarischen Stämme sammeln und in dem nach Utah herabgekommenen himmlischen Jerusalem herrschen“.
2) Das Buch Mormon
Das Buch Mormon ist in seiner ersten Ausgabe ein Band von etwa 600 Seiten. Es zerfällt in die Bücher Nephi 1 u. 2, Jacob, Enos, Jarom, Omni, Mosiah, Alma, Helaman, Nephi des Jüngeren, Mormon, Ether, und Moroni.
Es berichtet über die Zeit von Turmbau zu Babel bis zum Jahre 424 nach Chr. Nach dem Turmbau zu Babel seien die Jarediten in wunderbarer Weise nach Nordamerika gekommen. Anfangs ihren Propheten gehorsam und in den Wegen Gottes wandelnd seien sie reich gesegnet worden. Nach und nach wären sie ungehorsam geworden und hätten sich in Bürgerkriegen versehrt. Noch einmal sei ihnen ein Prophet gegeben worden, Ether, der die Geschichte der Jarediten auf goldenen Platten für spätere Zeiten an sicherem Ort verwahrt habe. Um das Jahr 600 v. Chr. sei Lehi aus dem Stamme Josephs mit seinem Weib Sariah und seinen 4 Söhnen Laman, Lamuel, Sam und Nephi von Jerusalem herübergekommen und zwar nach Südamerika. Seine Nachkommen hätten sich in die Lamaniten und die Nephiten geteilt. Die frommen Nephiten im Norden wurden von Gott gesegnet, die gottlosen Lamaniten im Süden von ihm gestraft u.a. dadurch, dass sie aus einem weißen in ein kupferbraunes hässliches Volk (Indianer) verwandelt wurden. In Nordamerika fanden die Nephiten die alten von Ether einst verborgenen Chroniken. Mit Hilfe zweier Edelsteine, die dabei lagen, entzifferten sie die Urkunden. Danach sei Jesus nach seiner Himmelfahrt noch einmal auf die Erde zurück nach Amerika gekehrt. Wie während seines Erdendaseins in Palästina habe er 12 Jünger berufen und Wunder getan. Nach seiner abermaligen Himmelfahrt durchzogen seine Apostel Amerika und gründeten Gemeinden. Später fielen die Nephiten vom Glauben ab. Gott strafte sie durch schwere Kriege, in denen sie durch die Lamamiten vernichtet wurden. Unter den wenigen, die gerettet wurden, befand sich auch der Prophet Mormon. Dieser hatte einen Auszug aus den Chroniken der Väter gemacht, den er das Buch „Mormon“ nannte und seinen Sohn Moroni zur Vollendung nach seinem Tode übergab. Den Auszug wollte Moroni an der Stelle verbergen, an der sein Vater die alten Jareditischen Urkunden verborgen hatte. Moroni gehorchte, führte die Urkunden bis zum Jahre 424 n.Chr, schrieb sie auf goldenen Tafeln und legte sie im Hügel Cumorah nieder. Dort hat sie der Begründer der Mormonen Smith gefunden.
3) Das Buch „Lehre und Bündnisse“
Es enthält Offenbarungen, die den „Propheten“ Joseph Smith gegeben wurden, nebst einigen Zusätzen seiner Nachfolger in der Präsidentschaft der Sekte. Diese Offenbarungen der Präsidenten gelten für ebenso unfehlbar, wie die päpstlichen Kathedralentscheidungen.
Als ein Auszug aus diesem Werk stellt sich ein weiter häufig benutztes Buch der Mormonen „Die Köstliche Perle“ dar. Es enthält einige ausgewählte Offenbarungen, Übersetzungen und Erzählungen des Begründers Smith. Der Hauptteil des Buches ist das „Buch Moses“ und das „Buch Abrahams“, angeblich eine Übersetzung von Papyrusrollen aus ägyptischen Pyramiden mit Weissagungen von Abraham und Moses. Es bedarf keiner Erörterung, dass es sich hierbei eine plumpe Fälschung handelt.
4) Die dreizehn Glaubensartikel
Eine Zusammenfassung aller wichtigen Punkte der mormonischen Glaubenslehre ist in den „dreizehn Glaubensartikeln“ erfolgt. Diese lauten:
1. Wir glauben an Gott, den ewigen Vater und an seinen Sohn Jesus Christus und an den Heiligen Geist.
2. Wir glauben, dass alle Menschen für ihre eigenen Sünden gestraft werden und nicht für Adams Übertretung.
3. Wir glauben, dass durch das Sühnopfer Christi die ganze Menschheit selig werden kann, durch Befolgung der Gesetze und Verordnungen des Evangeliums.
4. Wir glauben, dass die ersten Prinzipien und Verordnungen des Evangeliums sind: 1. Glaube an den Herrn Jesus Christus, 2. Busse, 3. Taufe durch Untertauchen zur Vergebung der Sünden, 4. Das Auflegen der Hände für die Gabe des Heiligen Geistes.
5. Wir glauben, dass ein Mann von Gott berufen sein muss durch Offenbarung und durch das Auflegen der Hände derer, welche die Vollmacht dazu haben, das Evangelium zu predigen und in dessen Verordnungen zu amtieren.
6. Wir glauben an die gleiche Organisation, die in der ursprünglichen Kirche bestand, nämlich: Apostel, Propheten, Hirten, Lehrer, Evangelisten usw.
7. Wir glauben an die Gabe der Zungen, Prophezeiung, Offenbarung, Gesichte, Heilung, Auslegung der Zungen usw.
8. Wir glauben an die Bibel als das Wort Gottes, soweit sie richtig übersetzt ist; wir glauben an das Buch Mormon als das Wort Gottes.
9. Wir glauben alles, was Gott offenbart hat, alles, was er jetzt offenbart, und wir glauben, dass er noch viel große und wichtige Dinge offenbaren wird im Bezug auf das Reich Gottes.
10. Wir glauben an die buchstäbliche Versammlung Israels und an die Wiederherstellung der zehn Stämme, dass Zion auf dem amerikanischen Kontinent aufgebaut werden wird, dass Christus persönlich auf der Erde regieren, und dass die Erde erneuert werden und ihre paradiesische Herrlichkeit erhalten wird.
11. Wir erheben Anspruch auf das Recht, den allmächtigen Gott zu verehren nach den Eingebungen unsres Gewissens und gestatten allen Menschen dasselbe Recht, mögen sie verehren wie, wo oder was sie wollen.
12. Wir glauben daran, Königen, Präsidenten, Herrschern und Magistraten untertänig zu sein, den Gesetzen zu gehorchen, sie zu ehren und zu unterstützen.
13. Wir glauben daran, ehrlich, getreu, keusch, wohltätig und tugendhaft zu sein und allen Menschen Gutes zu tun; in der Tat mögen wir sagen, dass wir der Ermahnung Pauli folgen: Wir glauben alles, wir hoffen alles, wir haben vieles ertragen und hoffen, fähig zu sein, alles zu ertragen. Wo etwas Tugendhaftes, Liebenswürdiges oder vom guten Ruf oder Lobenswertes ist, trachten wir nach diesen Dingen.
5) Die fortlaufend den Präsidenten erteilten Offenbarungen
Wie bereits zu der „richtig Übersetzten Bibel“ und den Büchern Mormon und „Köstliche Perle“ ausgeführt, nach die „Offenbarungen“ einen großen Teil der mormonischen Glaubensgrundlagen aus. Diese Entwicklung ist aber gemäß Glaubensartikel 9 noch keineswegs abgeschlossen, denn danach wird Gott „noch viel große und wichtige Dinge offenbaren in Bezug auf das Reich Gottes“. Heute empfängt der „Präsident“, (der als „Prophet“ verehrt wird) von Gott diese Offenbarungen, der sie an die Priesterschaft zur Verkündigung weitergibt. Außer der Erwachsenentaufe und der „Taufe für die Toten“, die nur in den mormonischen Tempeln vollzogen werden kann, kennt die Sekte noch als Gnadenmittel die Handauflegung zum Empfang des Heiligen Geistes, die unter geheimnisvollen Zeremonien stattfindet. Einen breiten Raum in der Lehre nimmt die Eschatologie ein. Die Mormonen erwarten mit der Wiederkunft Christi den Aufbau Zions in Amerika. Die Salt Lake City wird die Hauptstadt des Königreiches Christi werden.
Einer der bekanntesten Lehrsätze der Mormonen ist der der patriarchalischen, der himmlischen Ehe. Die Vielehe der Mormonen war begründet in der maßlosen Sinnlichkeit des Gründers Smith und seines Nachfolgers, des Propheten Brigham Young. Da nach ihrer Ansicht keine Frau selig werden kann, die nicht einem „Heiligen“ in einer solchen „patriarchalischen Ehe“ angetraut ist, gilt es als ein besonderes Verdienst, möglichst vielen Frauen zur „Seligkeit“ zu verhelfen. Daneben hatte natürlich die Vielweiberei wirtschaftlich-praktische Bedeutung durch Ausnützung der Arbeitskraft der Frauen. Dieser Lehrsatz der Vielweiberei brachte den Mormonen einerseits großen Zustrom von Mitgliedern, andererseits rief er schwere Konflikte hervor. 1895 wurde den Mormonen staatlicherseits die Vielweiberei verboten. 1922 gab der Leiter der Sekte in Amerika die Erklärung ab, dass die Vielweiberei „seit 10 Jahren abgeschafft sei“. Es werden aber auch in neuester Zeit in Amerika immer noch Fälle von Vielweiberei bekannt.
V. Missionstätigkeit
Dem Streben der Mormonen nach Weltherrschaft—in rein politischem Sinne—ist durch den amerikanischen Staat schon lange eine Grenze gesetzt worden. Aber die Organisation, durch die mit Hilfe der Mission die mormonische Lehre der Welt übermittelt werden soll, ist sehr straff und erstreckt sich natürlich auch auf Europa. So tauchten bereits im Jahre 1837 die ersten Missionare in England auf. In den skandinavischen Ländern, in der Schweiz und in Italien begann die Missionstätigkeit etwa um das Jahr 1850. In Deutschland entstand die erste Mormonengemeinde 1855 in Dresden; sie wurde jedoch bald wieder aufgelöst. 1860 wurden dann durch die ehemalige „Schweizerisch-italienisch-deutsche Mission“ die ersten Gemeinden von Bestand in München und Karlsruhe gegründet. Heute zerfällt Deutschland in die „Schweizerisch-Deutsche Mission“ mit den „Konferenzen“ Basel, Bern, Frankfurt/M., Köln, Hamburg, Hannover, Stuttgart, Zürich und die „Deutsch-Österreichische Mission“ mit den „Konferenzen“ Berlin, Breslau, Chemnitz, Dresden, Königsberg, Leipzig, Stettin und Wien. Die Mitgliederzahl der Mormonen in Deutschland betrug nach einer Schätzung vom Mai 1937 etwa 13.000 Personen.
In letzter Zeit ist die Werbe- bzw. Missionstätigkeit der Sekte wieder besonders rege. Durch Versammlungen, Buchausstellungen, Lichtbildvorträge und Verteilen von Traktaten versucht sie ihr Gedankengut in das Volk zu tragen. Abgesehen von der dadurch entstandenen Beunruhigung in der Bevölkerung geschieht das häufig in einer derart belästigenden und aufdringlichen Form, dass sich die zuständigen Ortspolizeibehörden wiederholt genötigt sahen, dagegen einzuschreiten. Auffällig ist weiter, dass bei der verhältnismäßig geringen Mitgliederzahl neben den deutschen Predigern z.Zt. etwa 160 amerikanische Missionare in Deutschland tätig sind. Diese Missionare, die stets zu zweit reisen und fast nie polizeilich gemeldet sind, veranstalten die Gottesdienste, Sonntagsschulen und organisieren die Flugblatt-Verteilung. Die amerikanischen Missionare wohnen während ihres Aufenthaltes in Deutschland fast immer bei Mitgliedern ihrer Sekte, die sie unentgeltlich aufnehmen und verpflegen.
VI. Beurteilung
1) Die „Kirche Jesu Christi der Heiligen der letzten Tage“ ist eine internationale jüdisch-christliche Sekte.
2) Die Lehre der Mormonen setzt sich aus Teilen anderer Religionsgruppen zusammen, wie z.B. Buddhismus (Lehre von verschiedenen Göttern und Welten), Islam (Vielweiberei), Judentum (Organisation, Hierarchie und Verwendung vorwiegend jüdischer Namen und Begriffe). Sie stellt eine Verherrlichung des Judentums dar. Die judenfreundliche Einstellung ist zwangsläufig begründet in der Lehre, die sich zum großen Teil auf das Alte Testament aufbaut. Bezeichnend für diese Einstellung ist weiterhin die Tatsache, dass die Gouverneure von Utah sehr oft Juden waren. Amerikanische Missionare wohnen heute noch in Deutschland sehr oft bei Juden. Das Haus der „Deutsch-Österreichischen Mission“ in Berlin befindet sich im jüdischen Besitz. Diese Mission gehört außerdem zu den besten Kunden der jüdischen Druckerei Hermann Fehbel, Berlin.
3) Die Sekte ist international eingestellt und vertritt pazifistische Tendenzen, wie ein großer Teil der Traktate und ein in Deutschland häufig aufgeführtes Spiel „Freiheit oder Knechtschaft“ zeigen. Die deutschen Gemeinden unterstehen der Oberaufsicht der amerikanischen Leitung in Utah. Der Leiter und Präsident der deutschen Gemeinden ist der Amerikaner Alfred C. Rees.
4) Seit etwa 2 Jahren ist in Deutschland eine systematische Propagandatätigkeit der Mormonen zu bemerken, die mit großem Eifer von den Amerikanern durchgeführt wird. Während Ende 1937 etwa 70–80 amerikanische Mormonen-Missionare in Deutschland tätig waren, hat sich diese Zahl im letzten halben Jahr auf ca. 160 erhöht. Diese Zahl der Missionare, bei der die deutschen Prediger nicht mit einbegriffen sind, steht in keinem Verhältnis zur geringen Zahl der Anhänger im Reich.
5) Von seiten des deutschen Leiters der Mormonen wird ständig behauptet, dass die Sekte den NS-Staat anerkenne und auch im Auslande für ihn eintrete; die Lehre der Mormonen und der Nationalsozialismus seien zwei Weltanschauungen, die sich sehr ähnlich sind.
Es handelt sich hier um bewusste Verdrehung der Tatsachen. Wie bereits aus vorstehenden Punkten ersichtlich, ist die Lehre der Mormonen mit der nationalsozialistischen Weltanschauung unvereinbar. Tatsache ist weiterhin, dass die Mormonen in Deutschland an politischen Ereignissen und Tagesfragen keinerlei Interesse haben. Es ist allgemein bekannt, dass die Anhänger der Sekte grundsätzlich den Deutschen Gruß nicht anwenden.
Erwiesen ist weiterhin, dass gerade die amerikanische Sektenleitung heute noch in unverschämter Weise gegen das nationalsozialistische Deutschland hetzt. Von einer deutschfreundlichen Einstellung kann daher keine Rede sein.
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To the Representative of the Führer for the entire intellectual and ideological education of the NSDAP. Herr Reichsleiter Rosenberg:
Dear Herr Reichsleiter,
Attached, I am providing you with a detailed report on the “Mormon” sect for your personal information. The report clearly shows the international orientation of this Judeo-Christian sect, whose doctrine stands in stark contrast to the National Socialist worldview. The claims made by the leadership of the German congregations that the sect represents the interests of the German people abroad, especially in America, do not correspond to the facts. It is known that the American leadership of this sect, in particular, engages in agitation against National Socialist Germany.
Moreover, the American missionaries in the Reich—currently around 160 of them—are conducting propaganda activities that have repeatedly caused great unrest and indignation among the population. Several American missionaries have already had to be expelled by the relevant local police authorities. The increased proselytizing activities of this sect, as well as the constantly growing number of American missionaries, which is disproportionate to the small number of members, necessitates close monitoring of this sect.
Report on the “Mormon” Sect
(Church of Jesus Christ of Latter-day Saints)
I. Definition
The American sect, Church of Jesus Christ of Latter-day Saints, is generally known in Germany by the name “Mormons.” The term “Latter-day Saints” is based on the view that our time represents the last days of the world and that only those people will be saved and become “Saints” who are members of this faith community. The term “Mormons” was originally a derogatory nickname used by opponents. However, it was later adopted by the adherents of the sect and is now the commonly used name.
II. History
The sect was founded in 1830 in Fayette, state of New York, by Joseph Smith, the son of a farmer of German descent. Smith, who was born on December 23, 1805, in Sharon (state of Vermont), grew up during a time of religious excitement and confusion. Neither the teachings of the Presbyterians, Baptists, nor Methodists satisfied him. He felt called to something higher. He claimed that he was visited by Peter, James, and John, as well as the angel Moroni (the angel of “revelations”). The angel informed him of his divine calling to restore the “Church of Jesus Christ in these last days” and revealed to him the existence of golden plates that contained a record of the former inhabitants of America and their original homeland. His translation of these plates became the Book of Mormon. This book contains a mixture of fantastical religious ideas and incredible historical narratives, amounting to around 600 pages.
Due to the poor reputation and conduct of its founder, the fate of the sect was highly volatile between 1830 and 1850. In 1831, Smith moved to the state of Ohio, where he quickly won over 1,000 members. This growth can only be explained by the religious strife of that period and its people.
Smith and his followers were constantly persecuted for bank fraud, theft, perjury, arson, murder, and treason. He eventually found refuge in the state of Illinois, where he settled on the eastern bank of the Mississippi and founded the city of Nauvoo. However, after a short time, he was once again imprisoned for various offenses—including polygamy—and in 1844, he was killed by a furious mob.
His successor was his friend, the former carpenter and glazier Brigham Young, who led the believers through many years of migration to the valley of the Great Salt Lake. Here, in the state of Utah, they founded the first Mormon city, the so-called Salt Lake City—the “Jerusalem” of the Latter-day Saints. Here one finds the sect’s holy sites: the great Mormon temple, the tabernacle built in the shape of a turtle, and the assembly hall constructed entirely of white granite.
According to the belief of the “Saints,” Christ will one day return to this temple, establish his throne, and judge the “heathens.” The Mormon state of Utah, with its capital Salt Lake City, was officially recognized by the U.S. government in 1896 after a law in 1895 permanently banned polygamy in the Union.
III. Organization
Here too, one finds a strong alignment with the forms of the Jewish Old Testament hierarchy. As stated in Article 1:6 of their creed: “We believe in the same organization that existed in the primitive church, namely apostles, prophets, pastors, teachers, and evangelists.” While the individual titles in the organization are not always strictly adhered to, the essential structure remains largely as described.
The highest office of the sect is the Apostolic Council or the First Presidency. This office consists of 3 apostles, one of whom serves as the superior president (prophet) and represents the highest ecclesiastical authority. Directly subordinate to the First Presidency are the 12 Apostles. They are equipped with the same authority and power as the apostles “of old,” i.e., maintaining the purity and dissemination of the doctrine. Next is the office of the Seventies. The Seventies serve as missionaries under the leadership of the 12 Apostles worldwide. Notably, they are known for their missionary zeal, as they serve as missionaries for two years at their own expense. Following this office is that of the Patriarchs. They hold a prophetic and blessing role within individual congregations. Leadership within individual congregations is vested in the “High Priests,” assisted by the “Elders.” All of the aforementioned offices belong to the “Melchizedek Priesthood.” Below them are the “Priests after the Order of Aaron.” Their tasks include performing baptisms, administering the sacrament, preaching, teaching, exhorting, and making home visits. They are assisted by teachers and deacons.
They are supported by the auxiliary organizations:
a) The Relief Society for charity and assistance to the needy, sick, and afflicted.
b) The Sunday School.
c) The Mutual Improvement Associations for young men and young women.
d) The Primary Associations with social and educational goals.
e) The Religion Classes.
The priestly structure, which can be broadly characterized as strictly theocratic, may appear somewhat cumbersome; however, it forms a solid framework and allows for precise supervision of each member.
The worship service is conducted in a simple and popular manner, which consequently has a certain appeal. It consists of sermons, free prayers, and hymns. In between, one of the men at the rostrum bears testimony of the truth of their teachings and the divine calling of the prophet Smith. The Sunday School, which follows the worship service, is enlivened by music and other performances.
IV. Doctrine
The Mormons vehemently advocate the belief that they are “the only true and living church on the entire earth.” All Christian churches and religious communities in all countries of the world have no right to preach because they proclaim false teachings. Salvation rests solely in the Church of Jesus Christ of Latter-day Saints. The sources of Mormon doctrine are:
1) The “correctly translated Bible”
2) The Book of Mormon
3) The book “Doctrine and Covenants”
4) The Thirteen Articles of Faith
5) The “revelations” continually given to the Presidents.
1) The Correctly Translated Bible
The term “correctly translated Bible” is derived from the 8th Article of Faith. According to the sect’s belief, a correct translation could only have been made by their founder Smith or by the apostles. This has led to a peculiar interpretation of the Bible, as the following statements illustrate:
“There are many gods (with human passions and needs), whose supreme god dwells on the central planet Kolob. The god of our planet is Adam.”
“All gods live in plural marriage: God with Eve and Mary; Christ with Mary and Martha (John 11:5), the bride at Cana (John 2).”
“These ‘gods’ continually produce new spirits. To provide these with a dwelling place, humans have a religious duty to practice plural marriage (John 8:39 ff., Hebr. 6:11–14).”
“The saints will become gods after their death (Job 38:4; Ps. 82:6).”
“After his return, Christ will gather the 12 Jewish Old Testament tribes and rule in the heavenly Jerusalem that has descended to Utah.”
2) The Book of Mormon
The Book of Mormon, in its first edition, is a volume of approximately 600 pages. It is divided into the Books of Nephi 1 and 2, Jacob, Enos, Jarom, Omni, Mosiah, Alma, Helaman, Nephi the Younger, Mormon, Ether, and Moroni.
It recounts the period from the time of the Tower of Babel to the year 424 AD. After the construction of the Tower of Babel, the Jaredites were miraculously led to North America. Initially obedient to their prophets and walking in God’s ways, they were richly blessed. Over time, they became disobedient and were involved in civil wars. Another prophet, Ether, was given to them, who stored the history of the Jaredites on golden plates in a safe place for future generations. Around 600 BC, Lehi from the tribe of Joseph came with his wife Sariah and his four sons Laman, Lemuel, Sam, and Nephi from Jerusalem to South America. His descendants divided into the Lamanites and the Nephites. The righteous Nephites in the north were blessed by God, while the wicked Lamanites in the south were punished by him, including being transformed from a white people into a copper-brown, ugly people (the Native Americans). In North America, the Nephites found the old chronicles once hidden by Ether. With the help of two gemstones that lay alongside them, they deciphered the records. After His ascension, Jesus returned to earth again to America. Just as he did during his time on earth in Palestine, he called 12 disciples and performed miracles. After his second ascension, his apostles traversed America and established congregations. Later, the Nephites fell from the faith. God punished them with severe wars, in which they were annihilated by the Lamanites. Among the few who were saved was the prophet Mormon. He had made an excerpt from the chronicles of his fathers, which he called the book of “Mormon” and handed over to his son Moroni for completion after his death. Moroni intended to hide the excerpt at the same place where his father had hidden the old Jaredite records. Moroni obeyed, maintained the records until the year 424 AD, wrote them on golden plates, and laid them down in the Hill Cumorah. There, the founder of the Mormons, Smith, discovered them.
3) The Book “Doctrine and Covenants”
It contains revelations given to the “prophet” Joseph Smith, along with some additions made by his successors in the presidency of the sect. These revelations of the presidents are regarded as just as infallible as ex cathedra papal decisions.
An additional book frequently used by the Mormons, called “The Pearl of Great Price,” is an excerpt from this work. It contains some selected revelations, translations, and narratives of the founder Smith. The main sections of this book are the “Book of Moses” and the “Book of Abraham,” purported translations of papyrus scrolls from Egyptian pyramids, containing prophecies of Abraham and Moses. It hardly needs to be said that these are nothing more than crude forgeries.
4) The thirteen Articles of Faith
A summary of all the key points of Mormon doctrine is provided in the “Thirteen Articles of Faith.” They are as follows:
1. We believe in God, the Eternal Father, and in His Son, Jesus Christ, and in the Holy Ghost.
2. We believe that men will be punished for their own sins and not for Adam’s transgression.
3. We believe that through the Atonement of Christ, all mankind may be saved, by obedience to the laws and ordinances of the Gospel.
4. We believe that the first principles and ordinances of the Gospel are: 1. Faith in the Lord Jesus Christ, 2. Repentance, 3. Baptism by immersion for the remission of sins, 4. Laying on of hands for the gift of the Holy Ghost.
5. We believe that a man must be called of God, by prophecy and by the laying on of hands by those who are in authority, to preach the Gospel and administer in its ordinances.
6. We believe in the same organization that existed in the Primitive Church, namely, apostles, prophets, pastors, teachers, evangelists, and so forth.
7. We believe in the gift of tongues, prophecy, revelation, visions, healing, interpretation of tongues, and so forth.
8. We believe the Bible to be the word of God as far as it is translated correctly; we also believe the Book of Mormon to be the word of God.
9. We believe all that God has revealed, all that He does now reveal, and we believe that He will yet reveal many great and important things pertaining to the Kingdom of God.
10. We believe in the literal gathering of Israel and in the restoration of the Ten Tribes; that Zion will be built upon the American continent; that Christ will reign personally upon the earth; and, that the earth will be renewed and receive its paradisiacal glory.
11. We claim the privilege of worshiping Almighty God according to the dictates of our own conscience, and allow all men the same privilege, let them worship how, where, or what they may.
12. We believe in being subject to kings, presidents, rulers, and magistrates, in obeying, honoring, and sustaining the law.
13. We believe in being honest, true, chaste, benevolent, virtuous, and in doing good to all men; indeed, we may say that we follow the admonition of Paul—We believe all things, we hope all things, we have endured many things, and hope to be able to endure all things. If there is anything virtuous, lovely, or of good report or praiseworthy, we seek after these things.
5) Ongoing Revelations Given to the Presidents
As already explained in relation to the “correctly translated Bible,” the Book of Mormon, and the “Pearl of Great Price,” the “revelations” form a major part of the foundational doctrines of the Mormon faith. However, this development is by no means complete, according to Article of Faith 9, which states that God will “yet reveal many great and important things pertaining to the Kingdom of God.” Today, the “President” (who is revered as the “Prophet”) receives these revelations from God and then passes them on to the priesthood for proclamation. In addition to adult baptism and “baptism for the dead,” which can only be performed in Mormon temples, the sect recognizes the laying on of hands for receiving the gift of the Holy Ghost, which is performed under mysterious ceremonies. Eschatology also occupies a large space in the teachings. The Mormons, with the second coming of Christ, expect the establishment of Zion in America, with Salt Lake City as the capital of Christ’s kingdom.
One of the most well-known doctrines of the Mormons is that of patriarchal, or celestial marriage. The polygamy of the Mormons was founded on the excessive sensuality of the founder Smith and his successor, the Prophet Brigham Young. According to their view, no woman can be saved who is not married to a “Saint” in such a “patriarchal marriage.” Thus, it is considered a special merit to help as many women as possible achieve “salvation.” Additionally, polygamy had an economic-practical significance by utilizing the labor power of women. This doctrine of polygamy brought the Mormons a large influx of members, but also led to serious conflicts. In 1895, polygamy was legally banned for the Mormons by the state. In 1922, the leader of the sect in America declared that polygamy had been “abolished for 10 years.” However, even in recent times, cases of polygamy continue to be reported in America.
V. Missionary Activity
The Mormons’ drive for world domination—in a purely political sense—has long been limited by the American state. However, the organization through which the Mormon doctrine is to be spread worldwide with the help of the mission is very tightly structured and, naturally, also extends to Europe. As early as 1837, the first missionaries appeared in England. Missionary activity began around 1850 in the Scandinavian countries, Switzerland, and Italy. In Germany, the first Mormon congregation was established in Dresden in 1855, but it was soon dissolved. In 1860, the first permanent congregations were then established in Munich and Karlsruhe through the former “Swiss-Italian-German Mission.” Today, Germany is divided into the “Swiss-German Mission” with “Conferences” in Basel, Bern, Frankfurt, Cologne, Hamburg, Hanover, Stuttgart, Zurich, and the “German-Austrian Mission” with “Conferences” in Berlin, Breslau, Chemnitz, Dresden, Königsberg, Leipzig, Stettin, and Vienna. As of May 1937, the estimated number of Mormons in Germany was approximately 13,000 people.
Recently, the sect’s promotional and missionary activities have become particularly active again. Through meetings, book exhibitions, illustrated lectures, and the distribution of tracts, it attempts to spread its ideas among the people. Aside from the resulting unease in the population, this often takes place in such a harassing and intrusive manner that the local police authorities have repeatedly felt compelled to intervene. It is also noteworthy that, despite the relatively small number of members, there are currently about 160 American missionaries active in Germany alongside the German preachers. These missionaries, who always travel in pairs and are almost never registered with the police, conduct worship services, organize Sunday schools, and coordinate the distribution of leaflets. During their stay in Germany, the American missionaries almost always stay with members of their sect, who accommodate and feed them free of charge.
VI. Assessment
1) The “Church of Jesus Christ of Latter-day Saints” is an international Judeo-Christian sect.
2) The doctrine of the Mormons is composed of elements from other religious groups, such as Buddhism (the doctrine of various gods and worlds), Islam (polygamy), and Judaism (organization, hierarchy, and the use of predominantly Jewish names and terms). It represents a glorification of Judaism. The pro-Jewish stance is inevitably rooted in the doctrine, which is largely based on the Old Testament. Characteristic of this attitude is also the fact that the governors of Utah were often Jews. American missionaries in Germany today still often reside with Jews. The house of the “German-Austrian Mission” in Berlin is in Jewish ownership. Furthermore, this mission is one of the best customers of the Jewish printing company Hermann Fehbel in Berlin.
3) The sect is internationally oriented and advocates pacifist tendencies, as shown by a large part of their tracts and a frequently performed play in Germany called “Freedom or Slavery.” The German congregations are under the direct supervision of the American leadership in Utah. The leader and president of the German congregations is the American Alfred C. Rees.
4) For about two years, systematic propaganda activities of the Mormons have been observed in Germany, which are being carried out with great zeal by the Americans. While around the end of 1937, there were about 70–80 American Mormon missionaries active in Germany, this number has increased to approximately 160 in the last six months. This number of missionaries, which does not include the German preachers, is completely disproportionate to the small number of followers in the Reich.
5) The German leader of the Mormons constantly claims that the sect recognizes the National Socialist state and also advocates for it abroad; he states that the doctrine of the Mormons and National Socialism are two worldviews that are very similar.
This is a deliberate distortion of the facts. As is already evident from the previous points, the doctrine of the Mormons is incompatible with the National Socialist worldview. Furthermore, it is a fact that the Mormons in Germany show no interest in political events and current affairs. It is generally known that members of the sect categorically refuse to use the German salute.
It is further proven that the American sect leadership is still shamelessly agitating against National Socialist Germany today. Thus, there can be no talk of a pro-German attitude.