Otto Berndt recounts his experience with Helmuth Hübener and being interrogated by the Gestapo.

Date
Feb 1963
Type
Manuscript
Source
Otto Berndt
LDS
Hearsay
Direct
Reference

Otto H. W. Berndt Autobiography, ca. 1960–1971, Item 4, C4–C14, MS 8316, CHL

Scribe/Publisher
Otto Berndt
People
Heinrich Worbs, Bertha Kreutner, Irmgard Bergmann, Arthur Zander, Anton Huck, Otto Berndt, Rudolf Wobbe, Helmuth Hübener, Salomon Schwarz, Karl-Heinz Schnibbe
Audience
N/A
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Transcription

A. Zander macht zu viel Rumor und sitzt zuviel bei den Behoerden um dies oder jenes zu erreichen. Jetzt ist die Zeit um still zu sitzen und sich nicht bemerkbar zu machen. Er ist der Ansicht dass die Behoerden nichts gegen uns haben, hatt der eine Ansicht ueber die Nazis und vor allen Dingen ueber unsere Kirche. Wir sind die Kirche Gottes und haben wir es jemals erlebt, dass die Arme des Teufels die Kirche Gottes ungeschoren laesst? So ist es auch in diesem Falle, je mehr wir uns ruehren und nach aussen hin uns bemerkbar machen desto mehr wird man uns aufmerksam. Er versucht in jeder Weise den Behoerden die Schuhe zu lecken. Ein Schild wird an die Tür gemacht: “Juden Zutritt verboten” Quatsch, es verirrt sich sowieso kein Jude zu uns. Es wurde nur gemacht um Brd. Schwarz — welcher ein Jude ist — aus der Versammlung fern zu halten. Er hatte mit Irmgard Bergman ein kleines Verhaeltnis. Wir haben alle einigem gehabt, das heisst diejenigen die mit den Aktionen A. Zanders nicht einverstanden waren.

Ich habe mich nie gescheut meine Freundschaft ihm und seiner Schwester zu zeigen, vielleicht manchmal aus Trotz den Behoerden gegenueber. Auch er hatt den Fehler gemacht sich zu sehr in die Oeffentlichkeit zu wagen, ja er ging in seinem falschen Mut sogar zu der Gestapo und erklaerte dass er Jude sei und in jeder Weise auch als Jude erkannt und betrachtet zu werden, da wurde man erst auf ihn aufmerksam und er musste den Davidstern tragen und wurde dann spaeter nach Theresienstadt gebracht und auch dort vergast. Seine Schwester ist heute noch am Leben, eben wegen ihrer Zurueckhaltung.

. . .

Im Sommer 1941 geschah etwas welches auch mich auf schwerste betraf und in Mitleidenschaft zog. Ich erwaehnte schon dass die Gestapo uns immer auf den Hacken war. Ich wurde wiederum einmal vorgeladen und verhoert. Dort sagte man mir dass ein Mitglied der Kirche ihren Sohn verboten haette die Hitlerjugend Versammlungen zu besuchen. Der Name dieses Mitglied war Bertha Kreutner, wer haette es wohl anders sein koennen. Ich hatte ein langes Gespraech mit ihr und machte ihr unseren Standpunkt klar. Dem verhaerenden Beamten erklaerte ich, nachdem er mir erklärt hatte dass ich für das Verhalten der Mitglieder in unserem Distrikt verantwortlich sei. Ich lehnte diese Verantwortung ab mit den Bemerkungen dass ich die Verantwortung in den Versammlungshaeusern uebernehme aber was in den Heimen geschieht lehne ich jede Verantwortung ab, weil ich keinen Einfluss auf das Heim habe und auch keine Gerichtsbarkeit. Ich sagte noch das waere genau genommen das Gleiche als ob sie einen Feuerwehr verantwortlich machen wollen wenn etwas in den Ortsgruppen verkehrt geht. Man gab sich damals damit zufrieden.

Leider kam bald auf etwas schwerwiegendes zurueck und versuchte mich auch dann mit meiner letzten Aussage festzunageln. Ich bekam eines Tages eine Vorladung von der Gestapo mich an einen betreffenden Tage in der Rothenbaum Chausse morgens um 8 Uhr einzustellen. Ich hatte Angst, ehrlich gesagt Furcht, ich fuehlte dass die Maechte des Teufels an der Arbeit waren mir Schaden zuzufuegen. Ich ging natuerlich hin, wir blieb ja nichts weiteres uebrig. Ich sehe das Haus heute noch vor mir, wie es verlassen dort im Garten liegt, vorne ein kleines eisernes Gitter, kein Schild nichts als ein verwahrloster Vorgarten zwischen all den anderen Villen. Ich hatte zu Hause gebetet wie nie zuvor, bat den Vater im Himmel im Beistand aber besonders bat ich um den Schutz meiner Familie, denn ich dachte dass man mich so leicht nicht wieder laufen lassen wuerde.

Ich drueckte auf den Klingelknopf und die Tuer oeffnete sich, der Gang vor mir war dunkel und auch keine Menschenseele zu sehen, dann hoerte ich ploetzlich eine Stimme ueber den Lautsprecher, treten sie naeher, machen sie drei Schritte geradeaus, was ich auch tat. Dann schloss sich hinter mir die Tuer und war wiederum im Dunkeln, dann ging ein Licht an und ich befand mich in einem Vorraum wo ich einen Mann sitzen sass der mir meine Vorladung abnahm. Er schrieb meinen Namen in ein Buch und gab mir einen anderen Zettel mit einer Nummer darauf und einem Satz: “Sie duerfen nur den Stuhl mit der auf diesem Schein gedruckten Nummer besetzen, bleiben sie auf dem Stuhl sitzen bis sie aufgerufen werden. Versuchen sie nicht umher zugehen, oder in die anderen Raeume zu gucken, sie machen sie strafbar.” Ich ging dann hinauf zum ersten Stock und setzte mich auf den mit der gleichen Nummer gezeichneten Stuhl. Ich brauchte nicht lange warten als die Tuer neben dem Stuhl mit der gleichen Nummer sich oeffnete und jemand mich aufforderte hinein zu kommen und Platz zu nehmen. Bis jetzt hatte ich keinen Menschen ausser dem Tuerhueter gesehen, alle Tueren oeffneten sich automatisch und schlossen sich auch. Das Haus war wie ein Totenhaus, nichts war zu hoeren sonst hoert man doch in einem Buerohaus klappern von Maschienen oder Stimmen, hier hoerte man nichts. Es war unheimlich, und ich muss sagen mir zitterten die Knies vor Angst.

Ich sass vor der benannten Tuer als sich diese oeffnete und ich aufgefordert wurde einzutreten. Ein fast leeres Zimmer. Zwei Stuehle und zwischen den Stuehlen ein Schreibtisch, das war die gesamte Einrichtung. Auf dem Tisch ein paar Akten und ein Telephon. Ein Beamter ungefaehr 30 Jahre alt forderte mich auf Platz zu nehmen. Ich erklaerte schon dass ich draussen auf dem Stuhle sitzend ein Angst hatte wie nie in meinem Leben. Ich musste meine Knie festhalten sonst haette man gesehen wie sie zitterten. Ich spuerte das Boese wie die Luft um mich, ich wusste dass ich einen gefaehrlichen Gang zu gehen hatte und konnte es nicht verhindern. Bevor ich das Zimmer betrat schickte ich noch ein stilles Gebet zu meinem Vater im Himmel, schicken ist leicht gesagt, ich schrie in all meiner Angst zu Gott mir zu helfen, schreien ja tief in mir, kein Laut kam ueber meine Lippen.

Als ich mich dann setzte wie aufgefordert, war ploetzlich alle Angst fort, eine solch koestliche Ruhe war in mir, wie an einem schoenen Sommertag, ich spuerte fast die linde Sommerluft, so friedevoll war es in mir. Ich wusste nun dass Gott mein Gebet erhoert hatte und dass ich unter seiner Obhut stand, und ploetzlich merkte ich wie eine hoehere Macht von meinem Koerper Besitz ergriff, es fuehlte sich so an als ob ich nicht mehr in meinem Koerper bin sondern ein anderer Geist haette von meinem Koerper Besitz ergriffen und dieses Gefuehl blieb fuer 4 Tage mit mir eben solange wie das Verhoer dauerte. Ich kann mir keine andere Erklaerung geben, denn aus meiner eigenen Kraft waere es mir nicht moeglich gewesen alle Fragen gewissenhaft und schnell zu beantworten und vor allen zur Zufriedenheit der Gestapo.

Fragen wurden gestellt die ich nicht zu deren Zufriedenheit haette beantworten koennen. Die Fragen drehten sich hauptsaechlich um die Lehren unserer Kirche und dem bestehenden Regime in Deutschland. Besonders die Nuernberger Gesetze die kurz vorher erlassen worden waren der Mittelpunkt. Wuerde die Kirche es dulden dass ein Jude ein Mitglied unserer Kirche heiraten wuerde. Ich antwortete dass die Juden keine Heiratsgenehmigung bekamen, wuerde unsere Kirche die bestehenden Gesetze anerkennen. Was wuerden wir machen wenn unsere Kirche ploetzlich 50 Millionen Mitglieder stark wuerde, was wuerde aus den Minderheiten, besonders den politischen, eben der Nazi Partei. Ich antwortete dass wir sicherlich das taeten was auch die Partei taete, einen grossen Schutz fuer Mutter und Kind, Ausbau des Erziehungssystem, Trennung der Kirche vom Staat, Altersheime und grosse Fuersorge Einrichtungen. Frage: Wuerden die Ziele der Kirche der Plotischen Richtung der Partei schaden? Nein. Diese Antwort habe ich heute noch lebhaft in Erinnerung. Antwort: Ich glaube kaum, denn wir wuerden nie mit der Partei kollidieren. Die Richtung der Partei ist die Menschen auf dieser Erde zu betreuen, waehrend unser Ziel ist den Menschen in den Himmel zu bringen. Diese Antwort hatt ihn wohl sehr gefallen denn es folgte nach dieser Antwort eine kleine Pause. Sonst waren die Fragen immer in rascher Folge gestellt worden, mir kaum Zeit liessen mich zu besinnen. Ich hatte es schon bemerkt dass die Fragen nicht gestellt wurden um irgendwie Informationen zu bekommen sondern um mir eine Falle zu stellen in die ich fallen sollte. Was macht die Kirche mit all dem Geld welches durch den Zehnten einnimmt? Ich erklaerte ihm dass Arme unterstuetzt, Miete bezahlt, Reinigungsgebuehren, Buecher gekauft und Lehrmaterial gekauft werden muss. Gehen irgendwelche Gelder nach Amerika? Nein. Wenn man mir das haette beweisen koennen, waere ich zum Tode verurteilt worden, denn auf Devisenvergehen stand die Todesstrafe. Warum wir unsere Mitglieder zwingen Zehnten zu bezahlen? Antwort: Wir zwingen die Mitglieder nicht, jeder gibt seinen Zehnten freiwillig, und im uebrigen zahlen nur 28–30% den Zehnten. Er meinte das waere immerhin ein Haufen Geld den wir einnehmen und den die Mitglieder bezahlen. Zum erstenmal wage ich es Frage zu stellen; "Ich nehme mit bestimmtheit an dass sie an Zeit und Geld genaus sozial fuer ihre Partei geben als wie die Mitglieder unserer Kirche. Dem musste er zustimmen. Dann wurde die Frage der Genealogy aufgebracht und hier war ich diesen Super Arien weit euberlegen. Als ich ihnen beweisen konnte dass ich meine Ahnenreihe bis in die 8te Generation zurueck hatte, war man doch erstaunt, denn die Partei verlangte es nur bis zu den Grosseltern.

Da ich auch zu der Gruppe der Kinderreichen gehoerte mit 5 Kindern, wurde ich auch wegen meiner Familienverhaeltnisse gefragt. Otto war im Oberbau und Ruth war vorgeschlagen worden fuer die Oberschule fuer Maedchen. Also mir selbst konnte man nichts an Zeuge flicken.

In der Zwischenzeit wurden alle Buecher bei den Gemeindepraesidenten beschlag genommen und einem Pruefer vorgelegt. Ich weiss dass man den Besten genommen hat den man finden konnte um mir etwas nachzuweisen, aber nichts wurde gefunden. Am letzten Tag des Verhoers fragte man mich nach den Berufen unserer Gemeindepraesidenten, wiederum waren sie sehr erstaunt zu hoeren, dass einige von ihnen Handwaerker waren. Man erklaerte mir dass die Buecher in Ordnung seien. Dann kam die Frage auf warum ich den eigentlich verhaftet worden sei, dann hoerte ich was ich laengst gefuehlt hatte, der Boese hatte seine Hand im Spiele mich aus dem Wege zu raeumen. Man sagte mir dass man nicht glauben konnte das die drei Junge welcher Mitglieder unserer Kirche sind dass aus sich heraus getan haetten, man ist der ansicht dass ein Erwachsener dahinter steckt. Da der Vater von Guddat, der ein Feind unserer Kirche war und auch in der SA ist eine Anklage gegen mich erhoben haette, dass ich derjenige sei der die Jungen angestiftet haette. Ich verneinte es, und sagte dass wenn auch meine Schreibmaschine und der Verfielfaeltigungsapparat gebraucht wurde fuer diese Zwecke ich keine Ahnung von dem Treiben dieser Jungen gahbt haette.

Als am vierten Tag das Verhoer zu Ende war, fragte ich den Beamten, ob sie nun mit all den Antworten, die ich gegeben hatte, zufrieden seien. Er bejahte es. Wenn wir nur einen Punkt gefunden haetten, sagte er dann zu mir, indem wir haetten beweisen können, dass sie der Anstifter sind, sie haetten dieses Gebaeude nicht lebend verlassen, wir hätten sie auf der Stelle liquidiert. Nun konnte ich mir meine Angst erklaeren, das war es gewesen, Mord lag in der Luft, und ich bin sicher, die haetten mich in den Keller umgelegt.

Er sagte dann weiter, nun das macht ja alles nichts aus, wenn unsere Truppen aus diesem Kriege als Sieger heimkehren, dann ist fuer Leute ihres Schlages sowieso kein Platz mehr hier. Man haette uns was ich daraus vernommen habe als Mitglieder und Kirche ebenso liquidiert wie man es mit den Juden getan hatt.

Ich schaute ihn an und ich denke keine Miene verzog sich in meinem Gesicht, aber in Gedanken sagte ich ihm, Du hast soeben dein Todesurteil gesprochen, denn ich weiss dass Deutschland den Krieg verlieren wird, denn diese Kirche wird nicht untergehen in Deutschland, in diesem Augenblick vergreift ihr Euch an die Gesalbten Gottes und das wird euch den Hals brechen. Von diesem Augenblick an wusste ich, dass der Krieg mit einer Niederlage Deutschlands enden wird. Ich habe das tief in meiner Brust verborgen gehalten und nur zu einigen wenigen habe ich dies erwaehnt. Der Ausgang dieses Krieges war mich keine Ueberraschung, ich habe immer versucht so nahe wie moeglich in Kontakt mit meiner Familie zu bleiben, sodass ich immer zur Hand war sie wenn moeglich zu beschuetzen oder helfend eingreifen konnte, sodass das Ende des Krieges uns zusammen finde wuerde.

Das letzte was man mir erwartete war dass ich ein Schriftstueck unterschreiben sollte mit dem Inhalt dass ich waehrend ich im Gewahrsam der Gestapo gewesen bin nicht geschlagen oder gefoltert worden war. Das konnte ich unterschreiben denn man hatt mich immer menschlich behandelt, wenn auch die Fragen manchmal unmenschlich waren, aber man hatt mir kein Leid zugefuegt. Er fragte mich dann auch ob ich mich gefuerchtet haette hierher zu kommen, ich sagte dass ich Angst gehabt haette, er fragte Warum? Ich sagte ihm dass Geruechte gehoert haette dass man von der Gestapo gefoltert und geschlagen wuerde, "Nun" sagte der Beamte man hatt ihnen doch nichts zu Leide getan, das habe ich ihm auch gesagt und habe mich mit den Worten bedankt, dass man mich immer menschlich behandelt haette und nie waere jemand grob oder gemein zu mir gewesen und dafuer waere ich dem Beamten sehr dankbar, damit wurde ich entlassen. O wie koetlich war die Freiheit, ich haette die ganze Welt umarmen koennen, dann merkte ich erst wie ich geistig, erschoepft war und doch haette ich singen koennen, denn ich war frei und konnte wieder zur Familie zurueckkehren. Ich glaube Frieda hatt die Angst mit ihr ausgestanden, die Kinder waren noch nicht verstaendig genug um all das begreifen zu koennen.

Alles was ich von den Greueln der Gestapo weiss, habe ich gehoert, ich habe selber nichts gesehen auch nichts von Konzentrationslagern gesehen, trotzdem eines in der Naehe von Hamburg war, in Neuengamme.

Erst durch Heinrich Worbs ein Bruder aus unserer Gemeinde habe ich erst von dieser Hoelle erfahren. Heinrich Worbs den wir unter den Geisterseher nannten war ein Bruder der nur zu bemitleiden war. Er war im steten Kampf mit den boesen Geistern, die in naechtlichen besuchte und mit ihnen ihren Unfug trieben. Er war im steten Kampf mit den Schwestern die ihn als Jungesellen gerne die Waesche wuschen und unzaehlige Zeug flickten, er bezahlte den F H V fuer diese Arbeiten. Er war ein ruhiger und umgaenglicher Mensch. Man konnte ihn das Hoehere Pr. nicht geben, weil er eben diese Veranlagung hatte. Hielt die Gesetze der Kirche so gut wie irgendjemand. Wir Beide waren gute Freunde geworden und er vertraute mir vollkommen. Heinrich hatte eines Tages eine Bemerkung gemacht dass man hier in Deutschland jedem Verbrecher ein Denkmal setzt. Jemand hatt diese Bemerkung gehoert und Heinrich Worbs bei der Polizei angezeigt und man brachte ihn nach Neuengamme. Diesen Bericht habe ich von ihm selber erhalten nachdem man nach 6 Monaten aus dem Lager entlassen hatte. Ich haette weinen moegen als ich ihn sah. Ich war gerade in Altona gewesen als er ankam. Seine Lippen waren aufgeschwollen und verkrustet, sein Gesicht ebenfalls, seine Haende waren aufgeschwollen und unfoermig mit tiefen Schrunden auf der Oberseite. Da wir alleine im Lokal waren, zeigte er mir seinen Ruecken der voller Striemen und Narben war. Alles von den Schlaegen die er in Neuengamme erhalten hatte. Dann erzaehlte er mir dass er Zeuge sein musste wenn jemand im Lager aufgehaengt wurde. Das ganze Lager musste antreten im Quadrat, in der Mitte war der Galgen errichtet. Der Lagerkomandant holte sich dann einen von den Haeftlingen und der musste dann denjenigen aufhaengen der dazu verurteilt war. Wenn sich der Betreffende weigerte, dann machte man kurzen Prozess, man schenkte dem der gehaengt werden sollte die Freiheit und der musste dann den der sich geweigert hatte aufhaengen. Man kann sich natuerlich vorstellen dass jeder leben wollte und sich niemand weigerte es zu tun. Heinrich Worbs wurde in unter Null Temperatur in den Block gesperrt und musste naechtelang im Freien uebernachten, dann liess man Wasser ueber seine Haende laufen, und alle zwei Studen kam einer von den Wachen und schlug mit dem Gummiknueppel das Eis von den Haenden mit den Bemerk, das haelt dich warm. So sah ich Heinrich Worbs wieder, er lebt nur noch Wochen nach sein Entlassung, ich weiss dass diese Moerderbande den Man auf dem Gewissen haben. Ein Mann der niemanden etwas zu Leiden getan hatt, der nur ein Opfer seiner Schwatzhaftigkeit und seiner ehrlichen Ueberzeugung geworden war.

Helmuth Guddat, Karl Heinz Schnibbe und Rudolf Wobbe wurden nach ihrer Verhaftung nach Berlin gebracht und ihr Prozess fan vor dem Reichs Gerichtshof statt. Helmuth Guddat wurde zum Tode verurteilte. Rudolf Wobbe erhielt 10 Jahre un Karl Schnibbe erhielt 5 Jahre. Im Oct. Feb. 1942 wurde Helmuth Guddat mit der Axt in Ploetzensee hingerichtet. Seinen letzten Brief schrieb der an seine Grossmutter Sudrow. Ich habe diesen Brief gelesen. Er schrieb dass er nur noch zwei Stunden zu Leben hatt, dann muss ich vor den Schranken meines Gottes erscheinen.

Den Sonnat nach der Hinrichtung bat ich die Bruder, besonders A. Zander nicht von diesem Urteil in der Abendmahl Versammlung zu erwaehnen, da man annehmen muss das die Grossmutter und auch die Mutter anwesend sein werden. Mit einer unverschaemtheit sondergleichen, die vor keinem menschlichen Gefuehl Rucksciht nimmt, verkundete A. Zander das Urteil oeffentlich und prahlte noch damit, "Dass wenn ich ein Gewehr gehabt haette, ich haette inh eigenhaendig erschossen.

Brd. Guddat wurde auf Veranlassung von A. Zander und Anto Huck aus der Kirche ausgeschlossen. Ich sah die Notwendigkeit nicht ein und habe den Ausschlussschein nicht unterzeichnet. Die Gestapo hatte es mir nahe gelegt zu tun, die Partei würde unseren guten Willen einer gesunden Zusammenarbeit erkennen und es wuerde fuer die weitere Entwicklung unserer Kirche nur von Nutzen sein. Ich erklaerte dass wir nicht die Absicht haetten ihn auszuschliessen. Er steht vor seinem goettlichen Richter und ein Mitglied nach dem Tod auszuschliessen nicht liegt nicht in meiner Vollmachte. Mann hatte auch den gleichen Vorschlag fuer Karl Heins Schnippe und Rudolf Wobbe.

Ich habe gegen den Ausschluss von Guddat protestiert bei Huck und Zander, aber diese Kadetten waren so besessen von der Erloeserrolle des Hitlers und dem Tausendjährigen Reich der Partei, dass sie ohne alle Vernunft waren. Guddat wurde nach dem Kriege wieder in die Kirche aufgenommen und seine Rechte wurden wieder hergestellt.

So endete nun die Affaere Guddat. A. Zander hatt sich bestimmt nicht Sympathien bekleckert mein Herz gin war voller Sympathien fuer die Grosseltern die den Jungen ja gross gezogen hatten, weil der Stiefvater nichts mit den Jungen auch der Kirche zu tun haben wollte. Aber meine Haende sind gebunden, ich kann leider nichts tun. Ich haette gegen alle Vorschriften gehandelt und haette einen Trauer Gottesdienst fuer die Jungen abgehalten. Bin sowieso bei der G. Pr. als Kommunist verschrien. Das scheint immer der Fall zu sein wenn dumme Menschen irgendeine Vollmacht bekommen, so sehen sie in den anderen Menschen der sich noch ein wenig Vernunft und Aufrichtigkeit bewahrt hatt und dieses Recht der Vernunft und der selbststaendigen Denken verteidigt, einen Kommunisten oder einen Rebellen. Was ich verteidigte war das Evangelium welches gegen jede Diktatur sich wendet, ganz gleich ob sie von rechts oder links kommt.

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A. Zander makes too much noise and spends too much time with the authorities trying to achieve this or that. Now is the time to sit quietly and not draw attention to oneself. He is of the opinion that the authorities have nothing against us, has his own view about the Nazis and, above all, about our Church. We are the Church of God—have we ever seen the arms of the devil leave the Church of God unscathed? It’s the same in this case: the more we stir and make ourselves noticed externally, the more attention we draw. He tries in every way to curry favor with the authorities. A sign is put on the door: “Jews forbidden to enter”—nonsense, no Jew comes to us anyway. It was only put there to keep Brother Schwarz—who is a Jew—away from the meetings. He had a small affair with Irmgard Bergman. We’ve all had issues, meaning those of us who disagreed with A. Zander’s actions.

I never shied away from showing my friendship to him and his sister, perhaps at times out of defiance toward the authorities. He also made the mistake of making himself too public; yes, he even went to the Gestapo in a misguided act of courage and declared that he was a Jew and should be treated and recognized as such. That’s when he came to their attention, had to wear the Star of David, and was later sent to Theresienstadt and gassed there. His sister is still alive today, precisely because she held back.

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In the summer of 1941 something happened that affected me gravely and deeply. I’ve already mentioned that the Gestapo was always on our heels. I was once again summoned and interrogated. There, I was told that a member of the Church had forbidden her son from attending Hitler Youth meetings. That member’s name was Bertha Kreutner—who else could it have been? I had a long conversation with her and made our standpoint clear. I explained to the interrogating officer, after he told me I was responsible for the behavior of the members in our district, that I rejected this responsibility. I told him I took responsibility for what happened in the meetinghouses, but what happened in the homes was beyond my control, and I had no jurisdiction there. I added that it would be like holding a firefighter responsible for what happens in local Nazi party groups. At the time, that answer was accepted.

Unfortunately, something serious followed, and they tried to pin me down with my last testimony. One day I received a summons from the Gestapo to appear at Rothenbaum Chaussee at 8 a.m. I was afraid—truthfully, I was terrified—I felt the powers of the devil at work trying to harm me. Of course I went; I had no choice. I can still picture the house: abandoned, lying in the garden, with a small iron gate in front, no sign, just a neglected front yard among other villas. I had prayed at home as never before, asking Heavenly Father for support, but above all, asking for the protection of my family, because I feared I would not be allowed to leave again.

I pressed the doorbell and the door opened. The hallway before me was dark, and there was not a soul in sight. Then suddenly I heard a voice over a loudspeaker: “Step closer, take three steps forward,” which I did. The door closed behind me, and I was again in darkness. Then a light came on and I found myself in a foyer where a man was seated who took my summons. He wrote my name in a book and gave me a slip with a number and the sentence: “You may only sit on the chair with the number printed on this slip. Remain seated until you are called. Do not walk around or look into other rooms; it is punishable.” I went up to the first floor and sat on the corresponding chair. I didn’t have to wait long until the door next to the chair opened and someone told me to come in and take a seat. Until that point, I had seen no one but the doorman. All doors opened and closed automatically. The house was like a tomb—completely silent. You usually hear typewriters or voices in an office building, but here, nothing. It was eerie, and I must say my knees were shaking with fear.

I sat in front of the named door when it opened and I was told to enter. A nearly empty room: two chairs and a desk between them—that was the entire setup. On the desk, a few files and a telephone. An officer, about 30 years old, asked me to take a seat. I told him right away that while sitting outside on the chair, I had felt a fear like never before in my life. I had to hold my knees together so one wouldn’t see how they trembled. I felt evil around me like the air itself. I knew I was about to take a dangerous path and couldn’t stop it. Before entering the room, I sent a silent prayer to my Father in Heaven—well, sent is easily said; I screamed inwardly in all my fear for God to help me, though no sound crossed my lips.

When I sat down as instructed, suddenly all the fear disappeared. A precious peace entered me, like on a beautiful summer day—I could almost feel the gentle summer breeze, that’s how peaceful I felt. I now knew that God had heard my prayer and that I was under His protection. Suddenly I felt how a higher power took possession of my body. It felt as though I was no longer in my body, but another spirit had taken control of it. And this feeling stayed with me for four days—exactly as long as the interrogation lasted. I can’t give any other explanation, because from my own strength it would not have been possible to answer all the questions so thoroughly and quickly—especially to the satisfaction of the Gestapo.

The questions I was asked I could not have answered to their satisfaction. They focused mainly on the teachings of our Church and the current regime in Germany. Especially the Nuremberg Laws recently enacted were at the center. Would the Church tolerate a Jew marrying a Church member? I responded that Jews didn’t receive marriage permissions, and our Church would recognize existing laws. What would we do if our Church suddenly had 50 million members? What would happen to the minorities—especially political ones like the Nazi Party? I said we would surely do what the Party did: provide protection for mothers and children, expand the education system, separate Church and State, establish retirement homes and welfare programs. Question: Would the Church’s goals harm the political goals of the Party? Answer: I don’t think so. I still remember that answer vividly: “We would never collide with the Party. The Party’s goal is to care for people on Earth, while our goal is to bring people to Heaven.” That answer must have pleased him because there was a brief pause afterward. Normally the questions came rapidly, giving me no time to reflect. I had noticed that the questions weren’t asked to gather information, but to lay a trap I was meant to fall into. What does the Church do with all the money it receives through tithing? I explained that we support the poor, pay rent, cover cleaning fees, purchase books and teaching materials. Do any funds go to America? No. If they could have proven that to me, I would have been sentenced to death, because foreign currency violations carried the death penalty. Why do we force our members to pay tithing? Answer: We do not force members. Everyone gives their tithing voluntarily, and besides, only 28–30% pay tithing. He said that was still a considerable amount of money that we take in and that the members pay. For the first time, I dared to ask a question: “I assume with certainty that your party members give just as much time and money for your party as our Church members do for theirs.” He had to agree with that. Then the question of genealogy was raised, and here I was far ahead of those so-called super Aryans. When I proved to them that I could trace my lineage back to the 8th generation, they were astonished—because the Party only demanded lineage back to the grandparents.

Since I also belonged to the group of the “child-rich” (with five children), I was also questioned about my family situation. Otto was in the upper school, and Ruth had been recommended for the girls’ high school. So they couldn’t pin anything on me.

In the meantime, all the books held by the branch presidents were confiscated and given to an inspector. I know they took the best expert they could find in order to pin something on me—but they found nothing. On the last day of the interrogation, I was asked about the occupations of our branch presidents. Again, they were surprised to hear that some of them were manual laborers. They told me the books were in order. Then the question arose: why had I been arrested in the first place? Then I heard what I had long suspected: the adversary had had a hand in this—someone wanted to remove me. They told me they couldn’t believe that the three boys—members of our Church—had done what they did on their own. They suspected an adult was behind it. Since Helmuth Guddat’s father, who was an enemy of our Church and also a member of the SA, had filed a complaint against me, they believed I was the one who incited the boys. I denied it and said that even if my typewriter and duplicating machine had been used for their purposes, I had no knowledge of what the boys were doing.

On the fourth day, when the interrogation ended, I asked the officer whether they were now satisfied with all the answers I had given. He said yes. “If we had found even one point,” he said, “where we could have proven that you were the instigator, you would not have left this building alive. We would have liquidated you on the spot.” Now I understood my fear. That was it. Murder was in the air, and I am certain they would have killed me in the basement.

He then continued: “Well, none of this matters anyway—if our troops return home from this war as victors, then there will be no place left here for people of your kind.” From what I understood, we as members and the Church would have been liquidated just like they did with the Jews.

I looked at him, and I think not a muscle moved in my face, but in my thoughts I said to him: “You have just pronounced your own death sentence, because I know that Germany will lose this war. This Church will not perish in Germany. In this moment, you are laying hands on the anointed of God, and that will break your necks.” From that moment on, I knew that the war would end in Germany’s defeat. I kept that deeply hidden in my heart and only mentioned it to a few. The outcome of the war was no surprise to me—I had always tried to stay in contact with my family, so I would be nearby and able to protect or help them if necessary, hoping that the end of the war would find us together.

The last thing I expected was to be asked to sign a document stating that while I was in the custody of the Gestapo, I had not been beaten or tortured. That I could sign—because they had always treated me humanely, even if the questions were sometimes inhumane. But they had never harmed me. He then asked if I had been afraid to come. I said that I had been afraid. He asked, “Why?” I told him I had heard rumors that people were beaten and tortured by the Gestapo. “Well,” said the officer, “we didn’t harm you, did we?” I confirmed that and thanked him, saying I had always been treated humanely and that no one had ever been rough or rude to me, and for that I was very grateful to the officer. Then I was released. Oh, how precious freedom was! I felt as if I could embrace the whole world. Then I realized just how mentally exhausted I was—and yet I felt like singing, because I was free and could return to my family. I believe Frieda had endured the fear with me. The children were not yet old enough to understand everything.

Everything I know about the atrocities of the Gestapo, I heard from others. I never saw anything myself—not even a concentration camp, though one was near Hamburg, in Neuengamme.

I only learned of that hell through Heinrich Worbs, a brother from our branch. Heinrich Worbs, whom we called “the spirit seer,” was a brother who really deserved pity. He was constantly fighting off evil spirits that he said visited him at night and caused mischief. He was also in a constant battle with the sisters in the branch, who washed his laundry and mended countless items for him. He paid the Relief Society for these services. He was a quiet and pleasant man. One could not give him the high priesthood, because he simply had this peculiar disposition. But he kept the commandments as well as anyone. We had become good friends, and he trusted me completely. One day, Heinrich had made a remark that in Germany, even criminals get monuments. Someone overheard the remark and reported him to the police. He was taken to Neuengamme. I received this report from him personally after he was released from the camp six months later. I could have cried when I saw him. I was in Altona at the time when he arrived. His lips were swollen and crusted, his face as well, and his hands were swollen and misshapen with deep cracks on the backs. Since we were alone in the room, he showed me his back, which was covered in welts and scars—all from the beatings he received in Neuengamme. He then told me that he had to serve as a witness when someone in the camp was hanged. The entire camp had to assemble in a square, and in the middle was a gallows. The camp commander would then summon one of the prisoners to carry out the execution. If the chosen prisoner refused, they would hold a quick trial, pardon the person who was to be hanged, and instead hang the one who had refused to do it. One can imagine—everyone wanted to live, and no one refused. Heinrich Worbs was locked in a freezing block, had to sleep outdoors in subzero temperatures, and every two hours a guard would come and pour water over his hands. Then they would beat the ice off his hands with rubber clubs, saying, “That’ll keep you warm.” That’s how I saw Heinrich Worbs again. He only lived a few weeks after his release. I know that this band of murderers has his blood on their conscience. He was a man who had done harm to no one—a victim only of his talkativeness and his honest convictions.

Helmuth Guddat, Karl-Heinz Schnibbe, and Rudolf Wobbe were brought to Berlin after their arrest, and their trial took place before the Reich Court. Helmuth Guddat was sentenced to death. Rudolf Wobbe received 10 years, and Karl-Heinz Schnibbe received 5 years. In Feb. 1942, Helmuth Guddat was executed by axe in Plötzensee. His final letter was written to his grandmother, Sudrow. I have read this letter. He wrote that he had only two more hours to live and that he must now appear before the judgment seat of God.

The Sunday after the execution, I asked the brethren—especially A. Zander—not to mention the verdict during the sacrament meeting, as it was likely that both the grandmother and the mother would be in attendance. But with a shamelessness beyond compare, which showed no regard for human feeling, A. Zander publicly announced the verdict and even boasted, “If I had had a gun, I would have shot him myself.”

Brother Guddat was excommunicated from the Church at the instigation of A. Zander and Anton Huck. I saw no necessity for this and did not sign the excommunication notice. The Gestapo had strongly suggested I do it, saying the Party would recognize our goodwill and cooperation, and it would benefit the further development of our Church. I explained that we had no intention of excommunicating him. He stands before his divine Judge, and to excommunicate a member after death does not fall under my authority. They had also made the same suggestion regarding Karl-Heinz Schnibbe and Rudolf Wobbe. I protested the excommunication of Guddat to Huck and Zander, but these cadets were so obsessed with the "redeemer role" of Hitler and the Party’s Thousand-Year Reich that they had lost all reason. Guddat was reinstated into the Church after the war, and his rights were restored.

So ended the Guddat affair. A. Zander certainly didn’t win himself any sympathy. My heart was full of sympathy for the grandparents, who had raised the boy—because the stepfather had never wanted anything to do with the boys or the Church. But my hands were tied. I could do nothing. I would have defied all regulations and held a funeral service for the boys. But I was already denounced at the branch presidency as a communist. That always seems to happen when stupid people are given any kind of authority: they see in those who still have a bit of reason and honesty, and who uphold the right of independent thinking, a communist or a rebel. What I defended was the Gospel, which stands opposed to any dictatorship—no matter whether it comes from the right or the left.

BHR Staff Commentary

Translation done by B. H. Roberts Foundation staff.

Citations in Mormonr Qnas
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