Roy E. Babbel writes to the Gestapo explaining the mission's policy with the government.

Date
Jun 28, 1935
Type
Letter
Source
Roy E. Babbel
LDS
Hearsay
Direct
Reference

Roy E. Babbel, Letter to Geheime Staatspolizei, June 28, 1935, R 58/5686, Bd. 14, NS-Archiv des MfS/ZB I 1123, Bundesarchiv, Berlin, Germany

Scribe/Publisher
Roy E. Babbel
People
Roy E. Babbel
Audience
Geheime Staatspolizei (Gestapo)
PDF
Transcription

Bezugnehmend auf die mit uns vor einigen Tagen geführte Unterredung, gestatten wir uns in deren Ergänzung Ihnen kurz noch folgendes zu unterbreiten.

Die "Kirche Jesu Christi der Heiligen der letzten Tage" hat mit einer sogenannten "Freitagsrichtung", wie vermutet worden war, nicht das geringste zu tun. Tatsache ist vielmehr, dass wir nie zuvor von einer solchen Organisation gehört haben und nichts über sie wissen. Seit dem Gründungstag der Kirche Jesu Christi der Heiligen der letzten Tage sind ihre Mitglieder von Andersgläubigen vielfach "Mormonen" genannt worden, und zwar wegen eines der Lehrbücher der Kirche Jesu Christi. Die Kirche als solche hat sich diesen Nebennamen "Mormonen" nicht beigelegt, reagiert aber darauf, wenn man sich in dieser Weise auf sie beziehen sollte. Sollte obenerwähnte "Freitagsrichtung" sich den Beinamen "Mormonen" zulegen, so geschieht dies zu unrecht und vermutlich mit irgendwelchen unangenehmen Hintergedanken.

Hinsichtlich unserer Einstellung zu der sogenannten "Bibelforschervereinigung" erklären wir mit Bestimmtheit, dass wir nie etwas mit dieser Organisation oder ihren Anhängern gemein gehabt haben. Im Gegenteil, deren Ansichten und Lehrmethoden, soweit uns bekannt, stehen in scharfem Gegensatz zu unserer Lehre.

Was unsere Einstellung gegenüber der NSDAP bzw. der Reichsregierung anbelangt, so möchten wir nur wiederholt sagen, dass wir von jeher rückhaltlos für die in der Reichs- und Staatsführung stehenden Männer eintreten, ihren Anordnungen Folge leisten und auf jede mögliche Weise versuchen, sie zu unterstützen, wie dies auch in unserem 12. Glaubensartikel zum Ausdruck kommt:

"Wir glauben daran, Königen, Präsidenten, Herrschern und Magistraten untertänig zu sein, den Gesetzen zu gehorchen, sie zu ehren und zu unterstützen."

Zu Ihrer geschätzten Kenntnisnahme fügen wir diesem Briefe ein Rundschreiben neueren Datums bei, das allen unseren Gemeinden im Lande zugesandt wurde.

In der angenehmen Hoffnung, Ihnen hiermit die gewünschte Auskunft erteilt zu haben, stehen wir Ihnen jederzeit gern zur weiteren Verfügung und zeichnen in Ortsabwesenheit des Missionspräsidenten.

DEUTSCH-OESTERREICHISCHE MISSION

Roy E. Babbel

Missionssekretär

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Referring to the discussion we had with you a few days ago, we would like to briefly add the following for your consideration.

The "Church of Jesus Christ of Latter-day Saints" has absolutely nothing to do with a so-called "Friday Movement," as was suspected. The fact is that we had never heard of such an organization before and know nothing about it. Since the founding day of the Church of Jesus Christ of Latter-day Saints, its members have often been called "Mormons" by people of other faiths, and this is due to one of the textbooks of the Church of Jesus Christ. The Church itself has not adopted this nickname "Mormons," but responds to it when people refer to us in this way. If the aforementioned "Friday Movement" adopts the name "Mormons," this is incorrect and presumably done with some unpleasant ulterior motives.

Regarding our stance on the so-called "Bible Students Association," we can state with certainty that we have never had anything in common with this organization or its followers. On the contrary, their views and teaching methods, as far as we know, stand in sharp contrast to our doctrine.

As for our attitude toward the NSDAP and the Reich government, we would like to reiterate that we have always fully supported the men in leadership in the Reich and the state, obeyed their directives, and made every possible effort to support them, as also expressed in our 12th Article of Faith: "We believe in being subject to kings, presidents, rulers, and magistrates, in obeying, honoring, and sustaining the law." For your valued information, we enclose a circular of more recent date, which has been sent to all our congregations in the country.

In the pleasant hope that we have provided you with the desired information, we remain at your disposal for further clarification and sign this letter in the absence of the mission president.

GERMAN-AUSTRIAN MISSION

Roy E. Babbel

Mission Secretary

Citations in Mormonr Qnas
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